Posidonia Seegraswiesen bereits global gefährdet!
Posidonia Seegraswiesen findet man noch weltweit in allen tropischen und subtropischen Meeren. Man stuft die Pflanze, wegen ihren breitgefächerten Einflüssen als sehr nützlich ein:
- Posidonia Wiesen bieten fischen Deckung und werden intensiv als Laichgründe genutzt. Selbst Sepia und andere Weichtiere nutzen die Grünflächen als Rückzugsgebiete.
- Durch intensive Photosynthese nimmt die Pflanze große Mengen an Co 2 auf und lagert es, über das Wurzelwerk, im Boden Sediment ab. Die aufgenommene Co 2 Menge pro Quadratmeter ist durchaus vergleichbar mit den vorliegenden Daten über subtropische beziehungsweise boreale Mischwälder.
- Das dichte Wurzelwerk verfestigt den Untergrund, filtert Schwebstoffe aus, und dient indirekt als Küstenschutz.
Posidonia erlebt wenig natürliche Bedrohung in Form von Seeigeln und manchen Seesternen als Fressfeinde. Die größte, natürliche, Bedrohung besteht auch durch feines Sedimente, in suspens, das durch Flüsse und Bäche ins Meer gelangt. Die feinen Schwebstoffe bedecken die Oberfläche der Pflanzen und unterbinden so die Photosynthese - die Gräser werden braun und sterben ab.
Nitrat im Wasser verursacht ähnliches!
Die Gefährdung der Art resultiert heute aus den mannigfaltigen anthropogenen Aktivitäten, wie:
- Fischerei mit Trawl Netzen und der einhergehenden mechanischen Vernichtung der Bestände. Da diese Zerstörung großflächig vonstatten geht werden so die Bestände ganzer Regionen ausgelöscht.
- Andere Marineaktivitäten, wie Ankern etc. durch Schiffe und Sportboote sorgen für eine großflächige Zerstörung. Während der Zeit vor Anker werden die Pflanzen zusätzlich durch Absinken des Kupferoxid (Antifouling) belastet beziehungsweise angegriffen:
- Wie sich am Beispiel des Aquariums von Monaco erwiesen hat liegt auch eine große Bedrohung im Einbringen gebietsfremde Pflanzen. In Monaco entwichen Sporen der Caulpera – Caulpera, einer großblättrigen Mutation. Ohne Fressfeinde verbreitete sich diese ungehindert und hat nun schon von Nordspanien bis Mittelitalien die Seegraswiesen zerstört - ohne jedoch deren Nutzen auch nur ansatzweise zu ersetzen.
- Wie schon erwähnt führt auch die Anreicherung der Küstengewässer mit ungeklärten Abwässern, reich an Nitraten, und die resultierenden Algenblüten, zu bedrohlichen Schädigungen der Bestände.
Zum Schutz der nützlichen Wasserpflanzen der Gattung Posidonia können einfache, aber sehr wirksame, Maßnahmen ergriffen werden:
- die Pflanzung von neuen Seegraswiesen in seichten ( 1 Meter bis 10 Meter) Uferbereich, besonders zeitgleich mit der Pflanzung von Mangroven, ist sehr erfolgversprechend.
- Schutz bestehender Bestände durch ausgewiesene Ankerplätze und Schutzzonen bezüglich der Fischerei.
- Vermeidung der Einleitung von Schwebstoffen, wie ungeklärte Abwässer, im Küstenbereich.
- Vermeidung von Nitrat Einleitung in die Küstengewässer.
Zusammenfassend können wir feststellen, das Seegraswiesen, auch für das globale Klima einen bedeutenden Faktor darstellen. Die Zerstörung durch den Menschen schreitet voran, ist aber auch haltbar - wenn wir zusammen etwas dagegen unternehmen!
TRG 04/24